Solms: Mich interessiert, wo der Schuh drückt

24.02.2017

Solms und Pucher besuchen Gießener Veterinärmedizin.

 

1975 hat Hermann Otto Solms an der Justus-Liebig-Universität in Gießen im Fachbereich Agrarwissenschaften promoviert. Seiner Heimatuniversität blieb der bekannte Bundespolitiker stets eng verbunden und auch 42 Jahre später ist ihm der aktuelle Stand für Lehrende und Studierende ein wichtiges Anliegen. Gemeinsam mit Dennis Pucher, dem Kreisvorsitzenden der Freien Demokraten in Gießen, besuchte er diese Woche die Veterinärmedizin seiner Alma Mater.

„Mich interessiert, wie Sie hier arbeiten und wo der Schuh drückt“, begann Solms auch gleich das Gespräch mit dem Dekan der Veterinärmedizin.

Professor Martin Kramer nahm den politischen Besuch zum Anlass und schilderte ausführlich die Lage. „Wir sind auf ganz spezielle Dinge angewiesen, da steht man manchmal vor Herausforderungen. Natürlich sind solch eine Klinik und die Fakultät an sich nicht kostengünstig, im Gegenteil“, hob Kramer hervor.

In der Tat hat ein Studienplatz in der Veterinärmedizin laut Landeshaushaltsplan 2016 mit über 21.000 Euro eine relativ hohe Grundfinanzierung pro Studienplatz und Jahr. Im Vergleich sind für einen Studienplatz in den Sozialwissenschaften jährlich nur etwas mehr als 3.600 Euro vorgesehen.

Gießen ist allerdings nur einer von fünf Studienstandorten in der ganzen Bundesrepublik, an der Veterinärmediziner ausgebildet werden. Der Fachbereich misst sich mit Universitäten in Berlin, Leipzig, Hannover und München.

Für Solms, der im Wahlkreis 173 als Bundestagskandidat für die FDP antritt, ist klar: „Die Qualität der Forschung und Lehre am Standort Gießen muss unbedingt erhalten bleiben.“ Vor allem, wenn man sich die überdurchschnittlich hohe Absolventenquote von 86 Prozent ansieht. Auch die Nachwuchsförderung oder der Forschungscampus Mittelhessen gelten als positiv.

„Um im Wettbewerb der Universitäten mithalten zu können, müssen wir Drittmittel einwerben. Bei so einer kleinen Fakultät wie unserer ist das aber schwierig“, betonte Dekan Kramer.

Für Hermann Otto Solms steht außer Frage, dass trotz der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern auch kleine, aber exzellente Forschungseinheiten wie die Veterinärmedizin in Gießen bei der Förderung nicht zu kurz kommen dürfen.

Nach dem inhaltlichen Austausch ging es direkt weiter zu den Tieren. In der Klinik für Wiederkäuer und Schweine und den dazugehörenden Ställen sind aktuell so viele Tierpatienten wie lange nicht untergebracht, berichtete der Leiter, Professor Klaus Doll. „Unsere Mitarbeiter und Studierenden sind voll ausgelastet und wir sind sehr zufrieden“, so Doll.

Die Studierenden kommen aus allen Teilen Deutschlands an die Gießener Uniklinik. Auf Nachfrage von Solms bestätigen sie, dass sie sich in Gießen wohlfühlen und an der Justus-Liebig-Universität ein ausgesprochen angenehmes Arbeitsklima herrscht.