FDP-Kreisverband: Braun muss Spahn bei dessen Impfstoffchaos zur Vernunft bringen!
Gießen – Für den Kreisvorsitzenden der Freien Demokraten, Dennis Pucher, setzt Gesundheitsminister Jens Spahn mit seiner Ankündigung, den Arztpraxen in Deutschland ab nächster Woche nur noch 30 Dosen des Corona-Impfstoffes von Biontech pro Woche zur Verfügung zu stellen, in der aktuellen Situation ein falsches Signal.
„Durch diese Maßnahme wird die Impfkampagne ausgerechnet auf dem bisherigen Höhepunkt der Pandemie unnötig gebremst“, stellt Pucher fest.
Der stellvertretende Kreisvorsitzende Dr. Klaus Dieter Greilich, der in seiner hausärztlich-internistischen Praxis bereits weit über 1000 Patienten gegen Corona geimpft hat, sieht seine bis ins neue Jahr hineinreichenden Impfplanungen völlig über den Haufen geworfen.
Dr. Greilich pflichtet dabei dem Vorsitzenden des Hausärzteverbandes Ulrich Weigeldt bei, der Bundesgesundheitsminister Spahn im Gegenteil dazu aufgefordert hatte, den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten eine höhere Menge des Impfstoffs von Biontech als bisher geplant zur Verfügung zu stellen und stattdessen Impfzentren und mobile Impfteams mit größeren Mengen des Impfstoffs von Moderna zu beliefern, da diese mit den größeren Moderna-Vials flexibler umgehen können.
Dr. Greilich wörtlich: „Wenn der Gesundheitsminister an seinen Plänen festhält, ist er für den Kollaps der Impfkampagne in den Arztpraxen und damit für eine noch nicht absehbare Zahl von unnötigen Pandemieopfern verantwortlich!“
Dominik Erb, ebenfalls stellvertretender Kreisvorsitzender der FDP, fordert von der für Stadt und Landkreis Gießen in dieser Frage zuständigen Landrätin Anita Schneider (SPD), unverzüglich zusätzliche Kapazitäten in Form von weiteren Impfbussen und -containern zur Verfügung zu stellen und unterstützt für den Fall, dass Spahn an seinen unsinnigen Plänen festhalten sollte, die Forderung aus den Reihen des Gesundheitsnetzes Gießener Hausärzte (GNGH), dass die Arztpraxen mit dem benötigten Biontech-Impfstoff aus den Kontingenten der Impfzentren versorgt werden und die Impfzentren dafür verstärkt Moderna-Impfstoff verwenden.
Erb weiter: „Andernfalls schlafwandeln wir aufgrund der Versäumnisse in den letzten Monaten in die Vollkatastrophe, weil die Booster-Impfungen zu lange dauern und die Durchseuchung der Ungeimpften rasant und unkontrolliert geschieht. Das wird alle Kapazitäten auf den Intensivstationen sprengen, wenn wir nicht sofort massiv gegensteuern.“
Zum Schluss appellierten der FDP-Kreisvorsitzende Pucher und seine Stellvertreter Erb und Greilich an CDU-Kreisvorsitzenden Prof. Dr. Helge Braun, sich mit seiner Autorität als Kanzleramtsminister und Kandidat für den Bundesvorsitz der CDU bei seinem Noch-Kabinettskollegen Spahn nachhaltig und wirksam für eine Abkehr von dessen Plänen einzusetzen.