Kreis muss muss dringend investieren
Solms und Pucher besuchen verwüstete Räume der ehem. Selma-Lagerlöf-Schule in Lich.
Nachdem die Räume der ehemaligen Selma-Lagerlöf-Schule in Lich in der Silvesternacht durch Randalierer verwüstet wurden, besuchten der heimische Bundestagskandidat der FDP, Dr. Hermann Otto Solms, und der Kreisvorsitzende der Freien Demokraten in Gießen, Dennis Pucher, das leerstehende Gebäude in der Jahnstraße, um sich einen Überblick über die Schäden zu verschaffen. Zusätzlich wurden die früheren Räume der direkt angrenzenden Dietrich-Bonhoeffer-Schule in Augenschein genommen.
Dennis Pucher, der auch Landesvorstandsmitglied seiner Partei ist, war sichtlich vom Anblick des seit knapp zwei Jahren ungenutzten Schulgeländes erschüttert: „Ich wusste ja, dass es lange Zeit keine Verwendung für die Gebäude gab. Aber diesen Zustand hätte ich nicht erwartet.“ Vor allem der Anblick der ungenutzten Klassenräume sei nicht hinnehmbar. In einer Vielzahl der Räume würden sich heruntergekommene Möbel, Bekleidung und zurückgelassener Unrat befinden.
Im benachbarten Gebäude der ehemaligen Selma-Lagerlöf-Grundschule ist das Bild laut den beiden Liberalen noch verheerender: Überall zersplitterte Glasscheiben, offene Wände und jede Menge alte Elektronik befinden sich weiterhin auf den Fluren und den Räumen des Gebäudes.
Auch der ehemalige Bundestagsvizepräsident Dr. Hermann Otto Solms hatte nicht damit gerechnet, in welchem Zustand das Gebäude hinterlassen wurde: „Hier muss dringend etwas passieren! Der Kreis hat das Gebäude offensichtlich vergessen.“ Trotz der schlechten Verfassung der beiden Liegenschaften, die durch den Vandalismus zusätzlich verschärft wurde, sei das Gebäude weiterhin nutzbar. Pucher und Solms sehen den Kreis in der Pflicht, dem Verfall stand zu halten und zu investieren. „Es muss zügig eine Lösung her. Der Kreis muss ein Konzept entwickeln, was hier geschehen soll“, so Pucher.
Bereits mehrmals wurde der Komplex in der Vergangenheit als Zwischenlösung für in Neubau oder in Renovierungen befindlichen Schulen genutzt, zuletzt von der Erich-Kästner-Schule. Seit dem das Gebäude leersteht, wurde es immer wieder von Randalieren heimgesucht und der zugehörige Schulhof verschmutzt. Die Abgeschirmtheit des Hofes sei besonders für Jugendliche attraktiv. Solms will das für zukünftige Projekte nutzten: „Der Ort ist vor allem bei jungen Menschen sehr beliebt. Vereine oder Jugendtreffs könnten die Räume hier wunderbar nutzen, wenn investiert wird.“ Die beiden Kreistagsabgeordneten Pucher und Solms sind sich einig, über das Thema auch Gießener Kreistag diskutieren zu wollen. „Dass der Landkreis hier einfach alles auf dem Stand gelassen hat, wie es unmittelbar nach dem Auszug der Schulen war, geht gar nicht. So geht man nicht verantwortungsvoll mit seinen Liegenschaften um“, so die beiden Licher Pucher und Solms abschließend.