Solms besucht Johanniter in Linden
Bundestagskandidat Solms zu Gast beim Regionalverband der Johanniter
Der Gießener Bundestagskandidat der FDP bei der Wahl im September dieses Jahres, Hermann Otto Solms, besuchte am vergangenen Wochenende den Regionalverband Mittelhessen der Johanniter in Großen-Linden. Zusammen mit Rettungssanitäter Michael Jaschke, der Auszubildenden Lea Zimmer und Regionalvorstand Marco Schulte-Lünzum machte er sich ein Bild von den Gegebenheiten vor Ort.
Die Zentrale in Großen-Linden ist im Wesentlichen zuständig für die Kreise Gießen und Marburg-Biedenkopf. Insgesamt 550 Mitarbeiter arbeiten bei den regionalen Standorten, für die der Regionalverband zuständig ist, um bei Notfällen sofort auszurücken und innerhalb von zehn Minuten am jeweiligen Einsatzort zu sein. Solms, Bundesschatzmeister seiner Partei und von 1998 bis 2013 Bundestagsvizepräsident, informierte sich nicht nur über die Aufgaben der Sanitäter und Notärzte, sondern interessierte sich unter anderem auch über den Tagesablauf im 24-Stunden-Bereitschaftsdienst und den technischen Voraussetzungen der über 20 Fahrzeuge im Hof. Stolz zeigte ihm Michael Jaschke auch die Räumlichkeiten des Regionalverbandes, die in den letzten Jahren modernisiert wurden: „Als ich hier 2005 anfing, sah das noch ganz anders aus. Das Gebäude, in dem sich die Hausnotrufzentrale befindet, war zweistöckig und nicht wie heute dreistöckig und der Hof ein Schotterplatz. Hier hat sich viel getan.“
Die Modernisierung sei unter anderem auch notwendig gewesen, da die Arbeit für die Johanniter in den letzten Jahren zugenommen habe, berichtet Jaschke. Der Wegfall von Ärzten im ländlichen Raum sei nur ein Grund dafür. „Einige Menschen rufen heute wegen Fällen an, bei denen wir früher kaum angerufen wurden. Aber es gilt natürlich: Lieber einmal zu viel angerufen, als einmal zu wenig!“, so Jaschke.
Des Weiteren konnte der 76-jährige Solms auch bei einem Lehrgang zusehen, bei dem junge, ehrenamtliche Nachwuchskräfte ausgebildet werden. „Natürlich wäre es schön, wenn sich mehr junge Leute für uns und unsere Arbeit interessieren und Kurse bei uns belegen oder sich sogar für eine Ausbildung entscheiden. Mal haben wir sehr starke Jahrgänge mit sehr vielen jungen Helfern, mal eher schwächere. Die Interessen haben sich bei den Heranwachsenden in den letzten Jahren eben verändert“, erläuterte Jaschke. Im Bereich der hauptberuflichen Ausbildung sieht es deutlich besser aus. Zurzeit werden hier 16 Notfallsanitäter ausgebildet.
Anschließend zeigte Schulte-Lünzum, seit Januar vergangenen Jahres Regionalvorstand der Johanniter Mittelhessen, dem Liberalen das Innere eines Rettungsfahrzeuges und sprach mit ihm über die wirtschaftlichen Strukturen der Johanniter. Als Hilfsorganisation müssen wir zwar keinen Gewinn erwirtschaften, aber wir sind trotzdem zu einem wirtschaftlichen Handeln und einem vertrauensvollen Umgang mit Förderbeiträgen verpflichtet“, so Schulte-Lünzum. Auch deshalb seien sie auf die 180 ehrenamtlichen Mitarbeiter angewiesen, die einen großen Teil zu den reibungslosen Abläufen im Notdienst beitragen: „Ohne das Ehrenamt wäre das alles nicht möglich. Wir sind froh, dass sich so viele Menschen entscheiden, ihre Zeit in die Hilfe für andere Menschen zu investieren.“ Auch für das Konzept des „Freiwilligen Sozialen Jahres“ (FSJ) findet Schulte-Lünzum positive Worte. Für Abiturienten, die sich nach ihrem Abitur erst orientieren wollen, bevor sie sich für ein Studium oder eine Ausbildung entscheiden, biete das FSJ eine tolle Gelegenheit, sich mit der Gesellschaft und ihren Problemen auseinanderzusetzen: „Durch die Dinge, die man hier während eines Jahres erfährt, kann man das echte Leben kennenlernen.“ Solms zeigte sich beeindruckt vom Angebot der Johanniter in diesem Bereich: „Ich denke, mehr junge Menschen sollten diese Möglichkeit nutzen, um sich ihrer Verantwortung für die Gesellschaft bewusst zu werden.“ Schließlich könne sich jeder mal in Situationen befinden, in dem man auf die Hilfe von Sanitätern angewiesen sei.
Zum Abschluss des Besuches richtete Solms seine Worte an die anwesenden Mitarbeiter des Regionalverbandes und bedankte sich für ihre Arbeit: „Hier wird tolle und extrem wichtige Arbeit geleistet. Für die Region ist die Geschäftsstelle enorm bedeutend. Ich bin mir sicher, dass die Arbeit hier weiter so gut von statten gehen wird wie bisher.“