Strategien für die digitale Zukunft

07.12.2016

Mark Pralle, Geschäftsführer der Fabrik19 GmbH, zu Gast beim Kreisvorstand zum Thema „Digitalisierung und Mobile“.

Das letzte Treffen des Kreisvorstands der FDP Gießen 2016 stand ganz im Zeichen der Digitalisierung. Mark Pralle, Geschäftsführer des Softwareunternehmens Fabrik19 GmbH, hielt vor den anwesenden Mitgliedern einen Vortrag zum Thema „Digitalisierung und Mobile“. Pralle und sein Team entwickelten eine Technologie zur einfachen Erstellung von Apps, betreiben mit dem Tochterunternehmen Distama GmbH die „Gießen entdecken“-App und beraten Unternehmen, die den digitalen Weg erschließen und digitale Strategien entwickeln wollen. Für die Freien Demokraten spielen Themen wie Start-Ups und Digitalisierung auch bundesweit eine besondere Rolle. „Wir sind sehr froh, dass wir Herrn Pralle für den heutigen Abend gewinnen konnten. Das Thema der Digitalisierung ist wichtiger denn je“, begrüßte der Kreisvorsitzende Dennis Pucher die anwesenden Mitglieder.

Das Thema betreffe in der heutigen Zeit schließlich alle: „Wir alle nutzen Smartphones und Soziale Medien. Die Auswirkung insbesondere letzterer hat sich ja zum Beispiel bei der Trump-Wahl gezeigt“, so Pucher. Pralle, der bereits einige Start-Up-Gründer auf ihrem Weg begleitete, begann den Vortrag mit den Vor- und Nachteilen der immer digitaler und mobiler werdenden Gesellschaft: „Wir haben immer und überall Zugriff auf alles, und zwar in Echtzeit. Das hat wahnsinnig viele Vorteile, zum Beispiel für die Informationsbeschaffung, Sicherheit muss natürlich beachtet werden. Außerdem werden etliche bestehende Geschäftsmodelle kaputt gehen – es entstehen aber auch sehr viele neue“, erläuterte Pralle und wies auf die Veränderung der Gesellschaft hin. Er appellierte dabei vor allem an Unternehmer, die keine eigene Strategie in der digitalen Welt entwickelt haben: „Wer keine Online-Strategie hat, ist für Kunden nicht relevant. Manchmal muss man völlig neue Wege gehen. Vom Verbessern der Kerze ist die Glühbirne sicherlich nicht entstanden.“ Schließlich hätte sich nicht nur das Bedürfnis der Kunden durch die ständige Benutzung des Smartphones und den dauerhaften Zugriff auf Informationen geändert. Auch Unternehmer und Gründer profitieren stark von einer Kultur, die Start-Ups und neue Ideen ermöglicht, sagt Pralle. „Schauen sie sich Unternehmen wie Uber oder MyTaxi an. Außer der Idee hatten sie nichts. Nur eine paar Computer und ein paar kluge Köpfe.“

In der anschließenden Diskussion interessierte die Freien Demokraten vor allem der Umgang mit Falschinformationen im Internet und der massiven Anhäufung von persönlichen Daten. Pralle zeigte sich in diesen Punkten durchaus besorgt und verwies auf den verantwortungsvollen Umgang mit den Daten und Informationen. „Eine perfekte Lösung für die Vermeidung von Fake-News, zum Beispiel auf Facebook oder Twitter, habe auch ich nicht. Eins ist aber sicher: Daten sind die Währungen von heute, und noch mehr von morgen.“ „Der Vortrag hat gezeigt, dass die Digitalisierung und Mobile-Planungen überall ein Thema sind. Nicht nur in London oder New York, sondern auch hier in Gießen“, so Pucher. Vor allem regionale Firmen oder Verwaltungen können die Digitalisierung gezielt nutzen, um die Kontakte zu ihren Kunden zu intensivieren und ihre Produkte gezielter zu vermarkten. „Es ist richtig und wichtig, dass wir uns als FDP diesem Thema widmen. Wenn man sieht, wie viele Hürden zum Beispiel bei der Gründung von Start-Ups entstehen, scheint es so, als sei die aktuelle Politik nicht daran interessiert, diesen modernen Weg einzuschlagen.“, erläutere Pucher weiter.