Track-and-Trace: EU-Bürokratie-Monster geißelt heimische Zigarrenindustrie
- Bundestagskandidat Dennis Pucher mit MdB Carina Konrad bei „Don Stefano“
- Pucher: „mittelständische Familienunternehmen vor ordnungspolitischer Regulierungswut aus Brüssel schützen!“
Heuchelheim – Die Zigarre gilt gemeinhin als anerkanntes Genussmittel in aller Welt. Ihre Herstellung erfordert viel Liebe zum Detail und handwerkliches Geschick. Das weiß Steffen Rinn, Inhaber der einzig verbliebenen Zigarrenmanufaktur in Hessen namens „Don Stefano“ nur zu gut. 1895 gegründet und mittlerweile in dritter Generation fortgeführt, reicht der tadellose Ruf weit über die hiesigen Landesgrenzen hinaus. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir als mittelständisches Familienunternehmen dazu in der Lage sind, uns gegen die Großen auf dem Markt zu behaupten“, so Steffen Rinn selbstbewusst gegenüber dem FDP-Bundestagskandidaten und Kreisvorsitzenden der Liberalen, Dennis Pucher, und der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der FDP im Bundestag, Carina Konrad, die dem traditionsreichen Standort in Heuchelheim anlässlich der 2024 in Kraft getretenen europäischen Track-and-Trace Regeln einen Besuch abstatteten.
Diese stellen das Traditionsunternehmen nämlich seither vor enorme Herausforderungen. Bei Track-and-Trace, zu deutsch: Rückverfolgung, handelt es sich um ein umfangreiches Regelwerk, dass die bekannten Schmuggelprobleme bei Zigaretten und Tabak eindämmen soll und seit 2024 auch auf die Zigarrenindustrie ausgeweitet wurde. Heißt konkret: über die einzelnen Stufen der Herstellung, den Großhandel bis hin zum Fachgeschäft müssen ab sofort auch Zigarrenhersteller penibel Buch führen. „Obwohl nachweislich kein nennenswerter Tabakschmuggel bei Zigarren und Zigarillos vorliegt, werden die Unternehmen durch diese bürokratischen Vorschriften wirtschaftlich und finanziell derart belastet,“ konstatiert Bodo Mehrlein, Geschäftsführer des Bundesverbands der Zigarrenindustrie.
Dennis Pucher bekräftigt in diesem Zusammenhang: „Das Beispiel von ,Don Stefano‘ zeigt wieder einmal: der gute Zweck heiligt eben doch nicht die Mittel. Im Gegenteil: Dem wichtigen Ziel, den illegalen Zigarettenhandel einzudämmen, wird mit ordnungspolitischer Regulierungswut aus Brüssel begegnet. Maß und Mitte werden dabei gänzlich vernachlässigt. Die Folge: Unsere mittelständischen Familienunternehmen werden zuweilen an den Rand ihrer wirtschaftlichen Existenz gebracht.“
Für Carina Konrad legt die EU hier grundlos die Axt an die mittelständischen Betriebe: „Mittelständische Familienunternehmen sind das Rückgrat unserer Wirtschaft und sollten von der Politik besonders unterstützt werden. Stattdessen werden sie von der EU mit dieser Regelung fälschlicherweise unter Generalverdacht gestellt. Mit dem Ergebnis, dass sich der Arbeitsaufwand für das Unternehmen mehr als verdoppelt, von den Kosten mal ganz zu schweigen. Und das alles, um etwas aus Brüssel verhindern zu wollen, was tatsächlich bei den Betrieben vor Ort überhaupt nicht stattfindet“, so Konrad abschließend.